Freitag, 28. September 2018

Tiefstackschleuse, neue Regeln für die Sportschifffahrt

In Hamburg gelten seit 15.09.2018 für die Tiefstackschleuse zwischen Elbe und Bille neue Regeln für die Sportschifffahrt.
Tiefstackschleuse

Die aktuellen Öffnungszeiten gibt es unter http://lsbg.hamburg.de/np-gewaesser/2283238/schleusen/.
Während der Öffnungszeiten gilt für Sportboote:
  • Zu jeder vollen Stunde wird Richtung Elbe geschleust.
  • Zu jeder halben Stunde wird Richtung Bille geschleust.
Es wird gebeten, keine telefonischen Nachfragen zu stellen.

Außerdem darf das Bedienpersonal keine Angaben darüber machen, ob eine Schleusung zu einem bestimmten Wasserstand für ein bestimmtes Fahrzeug (Tiefgang) noch möglich ist.

Das Außenhaupt (Schleusentor zur Elbe) besitzt einen Drempel, der offiziell bei -2,3m über Normalhöhennull (m ü. NHN) liegt.
Aktuelle Wasserstände können über die automatische Telefonansage des St. Pauli Pegels unter Tel.: 040 - 428 473 285 oder über das Internet (http://pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=5952050) bzw. eine App erfahren werden.

Planung Schleusendurchfahrt

Zur Planung der Schleusendurchfahrt sollte man nun folgendes beachten:
Der aktuelle Wasserstand am Pegel (Pegelstand) wird wie obenstehend beschrieben veröffentlicht.
Zu beachten ist, dass die Werte der Telefonansage auf Normalhöhennull (NHN) bezogen sind.
Wenn die Werte über das Internet oder eine App abgerufen werden, wird der Messwert am Pegel angegeben. Bei diesem Wert muss dann die Lage des Pegelnullpunktes (PNP) berücksichtigt werden.
Der PNP liegt für St. Pauli bei -5m ü. NHN, also 5 Meter unter NHN.

Das mittlere Hoch- und Niedrigwasser kann man im Gezeitenkalender des BSH ablesen. Es ist mit zwei Werten angegeben, nämlich bezogen auf NHN und auf SKN (=Seekartennull).
  • Das mittlere Hochwasser (MHW) Hamburg, St. Pauli liegt bei +2,1m ü. NHN.
  • Das mittlere Niedrigwasser (MNW) Hamburg, St. Pauli liegt bei -1,6m ü. NHN.
Die Wassertiefe über dem Drempel kann man bei bekanntem Pegelstand ausrechnen:
  • Wasserstand (Pegel) - Hindernis (Drempel) = Wassertiefe (verfügbar)
Bei dem Wasserstand zum mittleren Niedrigwasser ergibt sich über dem Drempel der Tiefstackschleuse noch eine Wassertiefe von etwa 0,70m, es ist zu berechnen: -1,6m - (-2,3m) = 0,7m.
Nutzt man die Pegelablesung aus einer App und erhält zum NW z.B. den Pegelwert 3,4m ist zu rechnen: Pegelwert + [PNP unter NHN] - Hindernis (Drempel) = Wassertiefe, also in diesem Fall 3,4m + [-5m] - (-2,3m) = 0,7m

Beim Wasserstand zum mittleren Hochwasser kann man über dem Drempel mit einer Wassertiefe von 4,60m rechnen, es gilt: 2,1m - (-2,3m) = 4,4m

Schleusenfahrten durch die Tiefstackschleuse
Schleusenfahrt durch die Tiefstackschleuse
Zur Ergänzung noch folgendes:
Die Tiefstackschleuse hat einen eigenen Pegel am Außenhaupt, dieser ist bezogen auf NHN. Diesen Pegelstand kann der Schleusenmeister im Kontrollraum ablesen.
Es wird bei Hochwasser bis zu einem Pegelstand von 2,4m ü. NHN geschleust.
Das Sperrwerk Billwerder Bucht wird bei einem Pegelstand von ca. 3,5m ü. NHN geschlossen.

Unser Praxistraining Schleusenfahrt mit der MERIDIAN IV bieten wir regelmäßig an:
https://yachtschule-meridian.de/kursangebote-der-yachtschule-meridian/schleusenfahrt-nachtfahrt-manoevertraining/

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